Feste feiern, das können die Büdesheimer ja bekanntlich. Aber bis aus dem gewöhnlichen Sommernachtsball des Sport- und Kulturvereins das heutige Laternenfest wurde, hat es schon seine Zeit gebraucht:
Unser Büdesheimer Laternenfest entwickelte sich aus einer mehr oder weniger spontanen Idee heraus bei einem der besagten Sommernachtsbälle. Damals beschlossen die Ballgäste, einen Umzug zu veranstalten. Gesagt, getan – die Tanzkapelle und alle Festgäste zogen los und somit fand der traditionelle Laternenfestumzug im Jahre 1950 seinen Anfang (damals noch in verkürzter Version nur von der SKV Turnhalle bis zur Schlossstraße und wieder zurück). Der Erfolg dieser Veranstaltung war jedoch so groß, dass auch im folgenden Jahr wieder solch ein Fest veranstaltet werden sollte. So fand am ersten Samstag im August 1951 im Saal und Hof der Turnhalle ein Sommernachtsfest mit vielen Lampions und Lichterketten statt. Und wieder war der Umzug ein fester Bestandteil des Festes, dieses Mal bereits bis zum Rathaus und zurück, angestrahlt von zahlreichen Lampions und Fackeln.
Da die Organisation durch den ständig steigenden Zuspruch der Bevölkerung immer mehr Zeit in Anspruch nahm, wurde ein Festkomitee gebildet. Und auch alle anderen Büdesheimer trugen zum Gelingen des Festes wesentlich bei, indem sie die Straßen und Häuserfronten mit zum Teil handgearbeiteten Laternen und Lampions während der Festzeit schmückten.
Bereits 1952 fand das erste Platzkonzert vor dem festlich beleuchteten Rathaus statt, an dem sich die Spielmannszüge der Nachbargemeinden und die Kapelle der 3. amerikanischen Panzerdivision beteiligten. Auch die inzwischen wesentlich erweiterten Wasserspiele an der Nidderbrücke hatten in diesem Jahr ihre Premiere. Zum Abschluss dieses ersten „Laternenfestes“ wurde im Hof der SKV-Turnhalle damals schon ein Feuerwerk entzündet.
Nachdem die Zahl der Festbesucher alle Erwartungen weit übertroffen hatte, wurde 1953 zum ersten Mal ein Festzelt auf dem Turnhallengelände aufgestellt. Aber auch diese Lösung war nur von kurzer Dauer. Die Besucherzahl stieg von Jahr zu Jahr und der Festausschuss entschloss sich deshalb, das Laternenfest 1955 auf dem Anger (heutiges Kindergarten- und Grundschulgelände) abzuhalten. Dort gab es genügend Platz für einen Vergnügungspark und ein größeres Festzelt. Auch zeitlich wurde das Laternenfest auf ein dreitägiges Ereignis verlängert.
Die erste Festschrift entstand 1956 und drei Jahre später wurde auch endlich die erste Laternenkönigin, damals Sigrid I., gekrönt. Die Krönung der Laternenkönigin fand bis 1976 immer schon zwei Wochen vor dem eigentlichen Fest, entweder in der Turnhalle oder im Saalbau König, statt. Da man aber diesen doch sehr wichtigen Teil des Festes den vielen auswärtigen Besuchern nicht vorenthalten wollte, beschloss man seitdem, die jeweilige Laternenkönigin erst am Freitagabend vor dem Fest im Festzelt zu krönen.
Seit 1960 ist der Veranstalter des Laternenfestes die Arbeitsgemeinschaft Büdesheimer Laternenfest e.V., deren Vorsitz traditionsgemäß der amtierende Bürgermeister von Schöneck hat. Bis heute haben sich die vielen ehrenamtlichen Mitglieder in einen Festzug-, Krönungs-, Werbe- und technischen Ausschuss aufgeteilt, um sich intensiv um die immer umfangreichere Vorbereitung und Organisation des Fests zu kümmern.
In diesem Jahr begehen wir nun schon das 60. Büdesheimer Laternenfest, was wieder enormes Engagement, unzählige Arbeitsstunden und großen Arbeitseinsatz von vielen Büdesheimern bedeutet. Besuchen auch Sie unser wunderschönes traditionelles Fest!